Ship-from-Store

Ship-from-Store bezeichnet eine Omnichannel-Lösung, bei der die Filiale in den Distributionsprozess eingebunden wird und Online-Bestellungen direkt aus dem stationären Geschäft aus versendet werden.

Definition: Was bedeutet Ship-from-Store?

Ship-from-Store (SfS) wird übersetzt mit "Bestellung ab/vom Geschäft" und beschreibt ein Konzept, in dem die Filiale letztlich wie ein Versandlager funktioniert. Onlinehändler können damit auf ihr Filialnetzwerk zurückgreifen und Bestellungen aus der zum Kunden nächstgelegenen Filiale versenden anstatt aus einem zentralisierten Lager oder Verteilungszentrum. Das reduziert die oftmals hohen Warenbestände in stationären Läden und führt außerdem dazu, dass der Kunde seine Ware auf kürzestem Wege und schnell erhält. Das zahlt nicht nur in die Kundenzufriedenheit ein, sondern trägt auch zur Reduzierung von CO²-Emissionen bei. Das SfS-Verfahren macht den stationären Handel somit zu einem wichtigen Bestandteil des Omnichannel-Erlebnisses. 

Warum spielt Ship-from-Store eine wichtige Rolle im Bereich Retail?

Der Ansatz ist eine optimale Ergänzung für die "letzte Meile" im E-Commerce, denn oftmals stoßen hier Abwicklungssysteme aufgrund des hohen Bestellvolumens an ihre Grenzen. Einzelhändler müssen für eine ständige Verfügbarkeit ihrer Artikel sorgen. Um der Konkurrenz durch reine Online-Händler gewachsen zu sein, ist eine Omnichannel-Strategie mit Ansätzen wie Click & Collect, Return-to-Store oder eben Ship-from-Store ein wichtiger Aspekt für die Customer Journey.

Vorteile im Überblick

  • Steigerung des Online-Umsatzes
  • Kürzere Lieferzeiten 
  • Effiziente Lagerbestandsverwaltung
  • Überbestände in den Läden reduzieren
  • Nahtloser Omnichannel-Service
  • Geringere Kosten

Wie wird Ship-from-Store umgesetzt?

Der erste Schritt einer Integration von Ship-from-Store im Unternehmen ist die technische Vorbereitung der Warenwirtschaft. Die Lagerbestände müssen transparent abgebildet werden, das schafft Eindeutigkeit für den Händler wie auch für seinen Kunden. Es lohnt sich außerdem, die Geschäftsfläche in der Filiale selbst zu überdenken, denn eine neue  Raumaufteilung bietetdem Händler die Chance,  sein Angebot neu in Szene zu setzen und eine Pack- und Versandstation zu integrieren.

Eine Grundvoraussetzung für eine Ship-from-Store Lösung ist eine eigene Präsenz im Internet oder ein Händleraccount auf einem Onlinemarktplatz (Amazon, eBay etc.). Damit Unternehmen die SfS-Strategie erfolgreich umsetzen können, ist ein Order Management System (OMS) unerlässlich. Dieses sorgt als zentrale Plattform dafür, dass der gesamte Prozess der Auftragsabwicklung effizient verwaltet wird. Dazu gehört auch die Vereinheitlichung von Lagerbeständen. Auch die Anpassung der Filialen muss erfolgen, damit sie in der Lage ist, Bestellungen vorzubereiten und zu versenden. Die Mitarbeiter müssen geschult werden, um die neuen Aufgaben umsetzen zu können. Eine Bestandsmanagementsoftware ermöglicht es Einzelhändlern, ihren Bestand in Echtzeit und über verschiedene Standorte hinweg zu verfolgen. Mit einer E-Commerce-Plattform, die mit dem OMS und dem Bestandsmanagementtool integriert ist, können online verfügbare Artikel basierend auf dem aktuellen Bestand angepasst werden.

Andere Fulfillment-Strategien im Vergleich

  • Zentrales Lager (Centralized Warehouse): Alle Online-Bestellungen werden aus einem zentralen Lager versandt. Dies kann zu Effizienzsteigerungen führen, da alle Bestände und Versandvorgänge zentral verwaltet werden. Es kann jedoch auch zu längeren Lieferzeiten führen, insbesondere wenn das Lager weit entfernt von vielen Kunden ist. Im Vergleich dazu ermöglicht Ship-from-Store potenziell kürzere Lieferzeiten, indem Artikel von einem Standort versandt werden, der näher am Kunden liegt.
  • Dropshipping: Beim Dropshipping versendet der Hersteller oder Großhändler das Produkt direkt an den Kunden, oft im Auftrag des Einzelhändlers. Dieses Modell kann die Kosten und die Komplexität des Bestandsmanagements für den Einzelhändler erheblich reduzieren. Es kann jedoch auch zu längeren Lieferzeiten führen und macht den Einzelhändler abhängiger von seinen Lieferanten. Ship-from-Store erlaubt dem Einzelhändler, mehr Kontrolle über das Kundenerlebnis zu behalten und kann kürzere Lieferzeiten ermöglichen.
  • Third-Party Fulfillment (Drittanbieter-Fulfillment): In diesem Modell lagert der Einzelhändler seine Produkte in den Lagern eines Drittanbieters, der auch den Versand an die Kunden übernimmt. Dies kann effizient und kostengünstig sein, insbesondere für den kleineren Einzelhandel. Allerdings kann es auch zu weniger Kontrolle über das Kundenerlebnis führen und möglicherweise höhere Kosten verursachen als das Versenden aus eigenen Geschäften. Im Vergleich dazu erlaubt Ship-from-Store dem Einzelhändler, seine eigenen Geschäfte als Versandzentren zu nutzen, was zu mehr Kontrolle und potenziell geringeren Kosten führen kann.

 

 

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